Proktologie

Der Begriff Proktologie kommt aus dem Griechischen und Bedeutet wörtlich übersetzt die Lehre vom After. Bei diesem medizinischen Teilgebiet beschäftigt man sich mit den Erkrankungen des Enddarms.

Zu den wesentlichen proktologischen Erkrankungen gehören folgende Krankheitsbilder, die auch in unserem Proktologie-Center behandelt werden:

 

  • Hämorrhoiden
  • Analfissur
  • Analabszess
  • Analfistel
  • Analthrombose
  • Steißbeinfistel und Abszess
  • Analmarisken
  • bösartige und gutartige Analtumore
  • Analfibrome
  • Analekzem
  • Feigwarzen (Condylomata acuminata)
  • Rektumkarzinom
  • Rektumpolyp
  • chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
  • Stuhlinkontinenz
  • Analprolaps
  • Rektumprolaps

Am Anfang jeder erfolgreichen Therapie steht die richtige und ausführliche Diagnostik. Aus diesem Grund ist die Behandlung bei einem Spezialisten besonders wichtig. Die Basisdiagnostik beinhaltet die ausführliche Anamnese auch mit Zuhilfenahme weltweit anerkannten Scores, gefolgt von der apparativen Diagnostik, welche zumindest aus der digitalen rektalen Untersuchung, der Proktoskopie und ggf. der Rektoskopie besteht. Bei speziellen Fragestellungen werden weitere Untersuchungen angeschlossen, wie z.B. Ultraschall, MRT, Manometrie oder Defäkograhie.

Die langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Proktologie ermöglicht uns schon während der proktologischen Anamnese die Angst vor der Tabu-Problematik zu nehmen und die Untersuchung und die Behandlung so angenehm wie möglich zu gestalten.

Das vertrauensvolle Arzt-Patienten-Verhältnis ist Voraussetzung für erfolgreiche Behandlung!

Bei einer Steißbeinfistel handelt es sich um einen chronischen Gang im Bereich der Gesäßfalte meist als Folge von eingedrungenen Haaren. Männer sind doppelt so häufig wie Frauen betroffen und sind meist zum Zeitpunkt der Diagnose zwischen 20 und 30 Jahre alt.

Man unterscheidet eine akute und eine chronische Form der Steißbeinfistel.

Bei der chronischen Form hat man nur wenige Beschwerden wie Schmerzen oder Absonderung von Blut oder Eiter. Oft fällt die Fistel nur wegen einem intensiven Geruch wegen bakterieller Besiedelung auf.

Die akute Form ist wiederum mit akuten sich innerhalb von wenigen Tagen entwickelnden Beschwerden wie Schmerzen, Fieber.

Therapie

In unserem Proktologie Center bieten wir alle gängigen Therapieoptionen an. Einen großen Einfluss auf die Therapie und den Heilungserfolg hat auch der Zeitpunkt der Diagnose, deswegen zögern Sie nicht: fragen Sie uns, wenn Sie den Verdacht haben, eine Steißbeinfistel zu haben.

Im Anfangsstadium kann man die Steißbeinfistel noch minimalinvasiv behandeln und somit große Narben bzw. offene Wunden vermeiden.

Pit-Picking

minimalinvasive Entfernung der Haarfolikeln und Säuberung der Fistelgänge

Fistulektomie

Entfernung der kompletten Fistel durch die Haarfolikelöffnung

Verschiedene Lappanplastiken (Karydakis, Limberg)

Entfernung der kompletten Fistel mit Wundverschluss durch Verschiebelappen, Erfolgsrate über 80% aber erhöhte Rate an Wundheilungsstörungen oder Wunddehiszenzen.

Offene Wundbehandlung

Entfernung der kompletten Fistel ohne Wundverschluss. Diese Technik wird meist in akuten Situationen angewendet. Die erfreuliche Erfolgsrate von über 90% wird durch doch relativ lange Wundheilungsdauer getrübt

Laserbehandlung mit FilaC (Fistula Laser Closure)

diese Methode wird bei uns als Kombinationsmethode bei PitPicking und Fistulektomie angewendet. Mit Laser kann das entzündete Gewebe schonend verschorft und abgetragen werden

Im Akutstadium raten wir von definitiver Versorgung ab, da es auf Grund der starken Schwellung zum Übersehen der Haarfolikel kommen kann. Im akuten Stadium wird das Abszess sparsam eröffnet und erst im Verlauf nach Abheilen der akuten Entzündung meistens minimalinvasiv und schmerzarm versorgt.

Wie kann man die Entstehung und das Rezidiv vorbeugen?

Da die Steißbeinfistel durch eingewachsene Haare entsteht, kann die dauerhafte Haarentfernung Abhilfe schaffen.

Machen Sie gleich Termin aus und lassen Sie sich über die Therapiemöglichkeiten beraten.

Bei den Hämorrhoiden handelt es sich um arteriovenöse Gefäßpolster im Analkanal. Diese Gefäßpolster sind bei jedem Menschen vorhanden und haben normalerweise keinen Krankheitswert.

Wenn aber von Hämorrhoiden gesprochen wird, meint man meistens die krankhafte Vergrößerung oder das Tiefertreten der oben erwähnten Gefäßpolster. Dabei kommt es zu quälenden Beschwerden wie Stuhlschmieren, Blutungen, Nässen oder Juckreiz. Manchmal treten auch Schmerzen auf.

Was kann man dagegen tun?

Bei milden Beschwerden und richtiger Diagnosestellung können spezielle Salben und Cremes benutzt werden. Diese lindern die Beschwerden. Allerdings kann damit keine Heilung und kein Stoppen der Erkrankung erreicht werden.

Insgesamt soll das Hämorrhoidalleiden stadiengerecht behandelt werden. Man unterscheidet 4 Stadien der krankhaft vergrößerten Hämorrhoiden: Grad I bis IV.

Das von uns angebotene Behandlungsspektrum reicht von konservativer Behandlung mit Sklerosierung/Verödung und Gummibandligatur bis operativen Entfernung der Hämorrhoiden z.B. Milligan-Morgan.

Sehr wichtig sind die rechtzeitige Diagnose und die frühzeitige Behandlung, so können schmerzarme bis schmerzfreie moderne Methoden wie Hämorrhoidal-Arterien-Ligatur (HAL), Stapler-Hämorrhoidektomie nach Longo oder Laser-Hämorrhoidoplastie angewendet werden.

Bei der Analfissur handelt es sich um einen schmerzhaften und meistens blutenden Schleimhaut- oder Hauteinriss am After. Man unterscheidet eine akute und eine chronische Analfissur. Dementsprechend sind auch die Behandlungsoptionen unterschiedlich. Insbesondere ist bei einer chronischen Analfissur die genaue Diagnostik sehr wichtig, hier können die Beschwerden einem Hämorrhoidalleiden ähneln und konsekutiv falsch behandelt werden. Bei langanhaltenden therapieresistenten Beschwerden muss auch eine bösartige Ursache der Beschwerden durch Spezialisten ausgeschlossen werden. Unsere Therapiemöglichkeiten reichen von konservativer Therapie mit verschiedenen spezial gemischten Salben oder Botulinum-Toxin bis operativer Behandlung der Fissur mit feingeweblicher Untersuchung.
Bei den analen Fisteln handelt es sich um Verbindungsgänge zwischen dem Analkanal/Rektum und der Haut. Dieses Krankheitsbild verläuft meistens chronisch und entsteht durch Entzündungen. Ein Großteil der Fisteln äußert sich in wiederkehrenden Analabszessen und wird oft übersehen oder nicht ausreichend therapiert. Die Klassifikation der Fisteln erfolgt anhand der Höhe der inneren Fistelöffnung und der Beziehung zu den Schließmuskeln. Eine Ausnahme stellen Analfisteln bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen z.B. Morbus Crohn. Die kryptoglandulären Analfisteln heilen nicht spontan ab und müssen chirurgisch behandelt werden. Ein universales Kochrezept existiert aber nicht und jede Analfistel soll individuell diagnostiziert und behandelt werden. Bei der Diagnostik machen wir uns die Basisuntersuchungen als auch spezielle Untersuchungen wie z.B. Endosonographie, MRT zu Nutze. Bei der Behandlung von Analfisteln benutzen wir alle gängigen Verfahren von der Spaltung der Fistel bis zum anspruchsvollen Ausschneiden mit Schleimhaut-Muskel-Lappen oder Schließmuskelrekonstruktion. Auch moderne Verfahren wie Fistelplug, Laser oder over-the-scope clip (OTSC).

Bei den Analmarisken handelt es sich um weiche schmerzfreie Hautläppchen am Aftereingang. Die Entstehung ist meistens unklar, oft entstehen die Marisken nach stattgehabter Peranalthrombosen oder als sekundäre Form bei chronischen Analfissuren.

Die Marisken haben meist keinen Krankheitswert, können aber die Analhygiene beeinträchtigen und somit zu Juckreiz und Analekzem führen.

Wir tragen die Marisken schmerzarm und in den meisten Fällen in lokaler Betäubung ab.