Allgemeinchirurgie
Bei vielen Tumorerkrankungen wird Chemotherapie indiziert. In den meisten Fällen werden die Chemotherapeutika intravenös appliziert. Da diese zytostatischen Mitteln die dünnkalibrigen Armvenen schädigen können und die unter Umständen täglichen Venenpunktionen sehr unangenehm empfunden werden, empfiehlt man die Implantation von einem speziellen dauerhaften Zugang zum zentralen Gefäßsystem, so genanntem Portsystem. Dabei wird über die Armvene ein kleiner Silikonschlauch in die weite obere Hohlvene vorgeschoben und ermöglicht so die Applikation der Chemotherapie ohne Schädigung der Gefäßwand. Dieser kleine Schlauch wird mit einer unter der Haut platzierten Kammer verbunden, die Kammer kann mit einer speziellen Nadel fast schmerzfrei dauerhaft angestochen werden und so das höchste Komfort in einer ohnehin schon schwierigen Situation ermöglichen.
Auch in vielen anderen Situation kann die Portimplantation indiziert werden, wie z.B. bei Notwendigkeit der künstlichen Ernährung, bei dauerhafter Schmerztherapie oder bei sehr schlechten Venenverhältnissen.
Diesen Eingriff führen wir ambulant in Lokalanästhesie oder in Analgosedierung durch.
Bei der Acne inversa oder anders Hidradenitis suppurativa genannt, handelt es sich um eine Entzündung der Talgdrüse und des Haarfolikels. Meistens manifestiert sich die Krankheit unter den Achseln, in der Leiste oder Perianal/Genital. Neben der Therapie der akuten Form unterscheidet man auch die Therapie des chronischen Verlaufs. Die Therapie richtet sich nach dem Stadium der Erkrankung und erfolgt sowohl konservativ medikamentös als auch operativ in fortgeschrittenen Stadien oder bei akuter Form.
Unter Fettgeschwülst oder Lipom versteht man einen gutartigen Tumor der Fettgewebszellen. Die Lipome sind sehr häufig und treten bei jedem 50. Menschen auf. Man unterscheidet zwischen oberflächlichen und tieferliegenden Lipomen. Die Diagnose eines Lipoms ist meist klinisch, in seltenen Fällen kommen bildmorphologische Verfahren zum Einsatz, wie Ultraschall (Sonographie), Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT). Die Indikation zur chirurgischen Entfernung besteht bei Beschwerden oder bei raschem Wachstum. In manchen Fällen ist eine vorherige Biopsie zur histologsichen Sicherung notwendig. In jedem Fall wird das Präparat nach der Entfernung zur histologischen Sicherung eingeschickt, um eine bösartige Entartung auszuschließen. Die Entfernung der Lipome kann in den meisten Fällen in Lokalanästhesie erfolgen.
Bei Talgzysten oder Atheromen handelt es sich um eine im Unterhautgewebe befindliche Zysten, die infolge einer Verstopfung von Talgdrüsen entstehen. Die Atherome können sich entzünden oder eitrig infizieren. Die meisten Atherome können in Lokalanästhesie entfernt werden. Die Rezidive sind selten, treten aber meist nach operativer Entfernung im entzündeten Stadium auf.
Beim eingewachsenem Zehnagel oder auch Unguis incarnatus handelt es sich um das Einwachsen des seitlichen Nagelrands in die Nagelfalz. In den allermeisten Fällen ist der Großzeh betroffen. Im Anfangsstadium können konservative Behandlungen versucht werden. Bei Versagen der o.g. Therapie wird in Leitungsanästhesie der Nagelrand samt Nagelmatrix und manchmal Knochenanteilen entfernt. Bei dieser Methode können Rezidive auf ein Minimum reduziert werden.
Unter dem Sammelbegriff „Warzen“ versteht man Geschwulste der oberen Hautschicht. Diese sind meistens gutartig und in einigen Fällen (hoch)ansteckend. Bei der Therapie der Warzen kommen unterschiedliche konservative als auch operative Verfahren zur Anwendung. Bei konservativen Verfahren wird die Warze entweder mit Hilfe von Medikamenten, Strom, Laser oder Vereisung zerstört. Bei chirurgischen Verfahren wird die Warze entweder mit einem scharfen Löffel oder bei größeren Warzen mit Skalpel in Lokalanästhesie entfernt. Eine besondere Stellung nehmen die Feigwarzen (Condylomata acuminata) ein, hier ist unter Umständen eine proktologische Behandlung in Allgemeinanästhesie notwendig.
Muttermale oder auch Nävi sind ungleichmäßig auf der Haut oder Schleimhaut vorkommende Zellen. Die Muttermale sind sehr häufig und stellen kein Krankheitswert dar. Die chirurgische Behandlung ist indiziert bei neu aufgetretenen und schnell wachsenden Muttermalen, bei Entzündung oder bei Verdacht auf bösartige Entartung. Die meisten Nävi können in Lokalanästhesie entfernt werden. In jedem Fall erfolgt histologische Aufarbeitung.