Hernienzentrum
Ein Schwerpunkt unserer Tätigkeit ist die Behandlung von Bauchwandbrüchen in unserem von der Deutschen Herniengesellschaft zertifizierten Hernienzentrum. Wir führen diese Eingriffe ambulant oder stationär vorwiegend in Vollnarkose durch und sind Mitglied im bundesweiten „Netzwerk Leistenbruch“
Unter einem Leistenbruch (Hernia inguinalis) versteht man ein Eingeweidebruch im Bereich des Leistenkanals bei Schwächung der Hinterwand des Leistenkanals. Die Leistenhernie gehört zu den häufigsten Hernien und tritt bei Männern 9-mal häufiger als bei Frauen auf. Die Gefährlichkeit des Bruches besteht in der Möglichkeit einer Darmeinklemmung und dann möglichem Absterben des Darmes. Diese Situationen sind lebensgefährlich und müssen vermieden werden. Bei der Therapie der Leistenhernie unterscheidet man zwischen konservativer und operativer Möglichkeit, bei operativen Methoden greift man auf die offenen oder laparoskopischen (minimalinvasiven) Techniken zurück.
Bei der konservativen Versorgung legt man ein Bruchband an. Allerdings ist diese Methode in den allermeisten Fällen obsolet und findet Anwendung nur bei Inoperabilität. Auf dieser Stelle muss angemerkt werden, dass die heutigen Anästhesieverfahren sehr schonend sind und somit die konservative Therapie nur in seltensten Fällen gerechtfertigt ist.
Um Einklemmungen und lebensgefährliche Komplikationen zu vermeiden soll ein Leistenbruch operiert werden. Bei der Operation von Leistenbrüchen gehen wir „maßgeschneidert“ vor (tailored approach). Bei der Wahl des besten Operationsverfahrens spielen einige Faktoren eine wichtige Rolle: Lage und Größe des Bruchs, Gewebsqualität, Alter und Anspruch des Patienten, sportliche Aktivitäten, berufliche Erfordernisse.
Wir bieten Ihnen als Hernienzentrum sowohl offene als auch minimalinvasive Operationsmethoden an. Welches Verfahren für Sie am besten passt, wird im persönlichen Gespräch vor der Operation geklärt.
Definitionsgemäß handelt es sich bei einem Oberbauchbruch (epigastrische Hernie) um einen Eingeweidebruch zwischen dem Nabel und dem Brustbein. Bei der operativen Therapie dieser Brüche werden analog dem Nabelbruch sowohl Verfahren mit als auch ohne Netzverstärkung angewendet. Auch bei epigastrischen Hernien kommen minimalinvasive laparoskopische Verfahren zur Anwendung.
Narbenbrüche treten nach Operationen der Bauchdecke im Bereich der Narben auf. Nach jedem operativen Eingriff entstehen Narben, die in Ihrer Festigkeit einem intakten Gewebe unterliegen. Insbesondere nach Entzündungen im Operationsgebiet oder nach Notfalloperationen ist das Risiko einer Narbenbruchentstehung sehr hoch. Als Therapiemöglichkeit stehen sowohl offene als auch minimalinvasive laparoskopische Verfahren zur Verfügung, so können die Rezidivquoten auf unter 10% gedrückt werden. Auch hier gehen wir „maßgeschneidert“ vor (tailored approach) und besprechen mit Ihnen vor der Operation die Möglichkeiten.
Von Rezidivbruch spricht man bei neuaufgetretenem Bruch nach einer Hernienoperation. Konsekutiv können Rezidivbrüche im Bereich der Leiste, des Nabels- oder des Narbenbruchs auftreten. Die Gründe für ein Rezidiv sind vielfaltig und nicht alle erforscht. Dazu gehört auch die Bindegewebsschwäche, die entweder angeboren oder erworben sein kann.
Welche Methode bei der Operation eines Rezidivbruchs angewendet werden kann, hängt von der initial benutztem Verfahren. Z.B. offen voroperierte Leistenbrüche sollen laparoskopisch therapiert werden oder ein Rezidivnabelbruch ohne Netzverstärkung bei der primären Operation soll mit einem Netz bei der Rezidivoperation versorgt werden.